aivis® Causal AI Engine

Causal AI for Real-World Control

aivis® erstellt individuelle, kausale Weltmodelle direkt aus Rohprozessdaten – mit minimalem Expertenaufwand. Dadurch entsteht ein tiefes Verständnis und eine präzise Steuerung komplexer, sich ständig verändernder Prozesse, basierend auf echten Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen.

Entwickelt von Vernaio für dynamische, volatile und datenreiche Umgebungen, in denen herkömmliche KI an ihre Grenzen stößt.

Verstehen realer Prozesse

Warum ist es so schwer, komplexe Systeme in der realen Welt zu steuern?

Weil sie nie vollständig vorhersehbar sind. Ob Produktionsanlage, Energiesystem oder biologischer Prozess – sie alle bestehen aus einer Mischung aus deterministischen Gesetzmäßigkeiten und zufälligen Schwankungen.

Einige Teile folgen klaren physikalischen oder logischen Regeln. Andere reagieren auf wechselnde Eingaben, Umgebungsbedingungen oder Störungen. Die Herausforderung – und zugleich der Schlüssel – liegt darin, beides zu trennen und gezielt auf das System einzuwirken.

Nehmen wir industrielle Produktionsprozesse: Tausende von Signalen, Hunderte von Stellgrößen, wechselnde Produkte, enge Toleranzen. Stabilität, Effizienz und Qualität gleichzeitig zu sichern ist kein Überwachungsproblem – es ist ein Steuerungsproblem.

Und das lässt sich nicht mit bloßen Korrelationen lösen. Es erfordert ein echtes Verständnis von Ursache und Wirkung.

Was nicht funktioniert

Viele KI-Ansätze versprechen Kontrolle – doch die meisten halten dieses Versprechen nicht.

Moderne Methoden werden häufig auf reale Prozesse übertragen, scheitern aber oft am Kernproblem: dem Verständnis von Ursache und Wirkung in komplexen, dynamischen Systemen.

  • LLMs und generative KI kennen die Welt nur über Sprache und Wahrscheinlichkeiten – nicht über physikalische Zusammenhänge. Sie erzeugen überzeugende Antworten, doch sie verstehen keine Systeme und neigen zu Halluzinationen. Interaktionen zwischen Variablen bleiben oberflächlich – reine Korrelation statt echter Zusammenhänge.
  • Neuronale Netze erkennen Muster, benötigen aber enorme Datenmengen, saubere Aufbereitung und regelmäßiges Retraining. Besonders kritisch: katastrophales Vergessen – neue Daten überschreiben oft das zuvor Gelernte.
  • Expertenregeln und Heuristiken sind schnell erstellt, brechen aber unter veränderten Bedingungen ein, skalieren schlecht und basieren auf Annahmen, die schnell veralten.
  • Selbst klassische kausale KI, meist auf Basis von gerichteten azyklischen Graphen (DAGs), stößt in der Praxis an Grenzen. Sie erfordert manuelle Modellierung, saubere Datenstrukturen und die Annahme, dass Systeme keine Rückkopplungen enthalten – eine Seltenheit in realen Produktionsumgebungen.

Das Ergebnis? Tools, die in der Theorie klug erscheinen – in der Praxis aber keine verlässliche, steuerbare Kontrolle ermöglichen.

Wie aivis® ein Weltmodell erstellt

Kausale Struktur durch Invarianten erkennen

Alles beginnt mit interventionellen Daten, denn Kausalität lässt sich aus reinen Beobachtungen nicht ableiten. Diese Daten zeigen, wie sich das System in der Vergangenheit nach Stellgrößenänderungen verhalten hat – und damit, welche Anpassungen welche Wirkungen hatten. Aus diesen Verläufen identifiziert aivis® sogenannte Invarianten – Beziehungen, die über unterschiedliche Betriebszustände hinweg stabil bleiben. Sie bilden das strukturelle Rückgrat des Prozesses und spiegeln die kausale Struktur, die auch unter Eingriffen und sich verändernden Bedingungen gültig bleibt.

Für jedes zentrale Ziel – etwa Qualität, Energieverbrauch oder Durchsatz – erstellt aivis® ein spezielles Antwortmodell (basierend auf unsicherheits-bewussten Gaussian-Process-Prädiktoren (GP), die nicht-lineares Verhalten erfassen und Konfidenz-Bereiche angeben). Diese Einzelmodelle werden anschließend zu einem konsistenten, gemeinsamen Weltmodell vereint, das Struktur, Reaktionsverhalten und Unsicherheit abbildet – robust gegenüber Rückkopplungen, Rauschen und driftenden Prozessbedingungen.

Das Ergebnis ist ein tiefgreifendes, kausal fundiertes Prozessverständnis: Das Weltmodell kann Was-wäre-wenn-Szenarien simulieren (mittels Constraint Optimization) und die kleinsten, sicheren Stellgrößenanpassungen berechnen, um konkurrierende Zielgrößen auch unter wechselnden Bedingungen optimal auszubalancieren.

Noch tiefer einsteigen? Jetzt unser Technologie-Briefing und Whitepaper herunterladen:

Was aivis® ermöglicht

Mit aivis® entsteht ein prozessspezifisches Weltmodell direkt aus Rohdaten – mit minimalem Expertenaufwand und ganz ohne manuelle Modellierung. Das Ergebnis ist nicht bloß eine Vorhersage, sondern ein System, das den Prozess wirklich versteht – und gezielt bei Steuerungsentscheidungen unterstützt.

Zentrale Fähigkeiten:

Kausale virtuelle Sensoren

Zuverlässige, echtzeitfähige Schätzungen von Labor-KPIs zwischen den tatsächlichen Messungen – fundiert auf der gelernten Prozessstruktur.

Multi-KPI-Optimierung

Qualität, Energie, Materialeinsatz und Durchsatz werden gemeinsam optimiert – ohne blinde Zielkonflikte, immer im Rahmen realer Prozessgrenzen.

Handlungsrelevante Empfehlungen

Konkrete Stellgrößenanpassungen, gezielt, sicher und minimal – mit prognostizierter Wirkung und Vertrauensintervallen.

Robust gegenüber Drift

Strukturelle Invarianten kombiniert mit lokalen, inkrementellen Updates sorgen für stabile Empfehlungen, auch wenn sich Betriebsbedingungen verändern – ohne katastrophales Vergessen.

Schneller Mehrwert

Schnelle Inbetriebnahme, minimale Datenanforderungen, keine handgebauten Graphen – das Modell passt sich jeder Linie individuell an und lernt direkt aus deren Historie.

Leichtgewichtig

Die Modellinferenz ist äußerst ressourcenschonend und läuft deutlich effizienter auf Edge-Geräten als neuronale Netze.

Bereits erfolgreich im Einsatz in anspruchsvollen Industrieumgebungen – etwa in der Papier- und Nonwoven-Herstellung – bildet diese Engine das kausale Herz von Process Booster X, im Einsatz als Copilot (Entscheidungsunterstützung) oder Autopilot (geschlossener Regelkreis).

Direkten Zugang zur aivis® Causal AI Engine erhalten?

Kontaktieren Sie uns